Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass österreichische Filmschaffende bei der Besetzung zunehmend auf Laien oder Künstler:innen aus anderen kreativen Bereichen setzen. Allein im letzten Jahr wurden die österreichischen Filmpreise für die beste weibliche und männliche Hauptrolle an eine Musikerin und einen Musiker vergeben.

Es zeichnet sich ein deutlicher Trend ab: Bei der Auswahl des passenden Casts rücken zunehmend der Typ und die Persönlichkeit in den Fokus – die Fähigkeit, in andere Rollen zu schlüpfen, tritt dabei oft in den Hintergrund.

Aus diesem Grund war es mir wichtig, ein Kurskonzept zu entwickeln, das den Fokus darauf legt, zu verstehen, was es bedeutet, sich selbst authentisch darzustellen, und wie man aus den eigenen Erfahrungen das Meiste herausholt.

In über 10 Jahren als Regisseur von Werbefilmen sowie preisgekrönten Kurz- und Dokumentarfilmen habe ich nach jedem Dreh mir die wichtigsten Lektionen aus der Arbeit mit den Schauspielern notiert und versucht daraus zu lernen. Diese Lektionen bilden die Grundlage für das Kurskonzept dieses Workshops. Sie reichen von pragmatischen bis hin zu philosophischen Ansätzen und haben mir im Laufe der Jahre wertvolle Dienste bei der Arbeit mit Schauspieler:innen geleistet. Nun möchte ich diese Erkenntnisse teilen – auch wenn eine davon lautet, dass man manche Regieanweisungen am besten ignorieren sollte.